Dr. med. dent. Günter Leugner, Zahnarzt Bochum & Herne:
Kunststoffmehrschicht-Füllungen
Eine gute und ästetische Alternative zu Gold- und Keramikeinlage-Füllungen sind die Kunststoffmehrschicht-Füllung. Die fertige Kunststoffmehrschicht-Füllung ist von anderen gesunden Zähnen ohne Füllung kaum zu unterscheiden. Der Kunststoffanteil in modernen Materialien beträgt lediglich 20-30%. Vorwiegend besteht dieses Material aus feinen Quarz-, Glas- und Keramikanteilen. Sie verleihen der Füllung die Festigkeit. Dennoch wird diese Füllung als Kunststofffüllung bezeichnet. In unserer Praxis verwenden wir ausschließlich hochwertige Materialien. Diese modernen Kunststoffmischungen halten mehrere Jahre. Sie sind aber nicht so dauerhaft wie Gold und Keramik. Nebenwirkungen dieser Materialien sind nicht bekannt.
Zahnärztlicher Kunststoff oder Composit schrumpft bei der Aushärtung. Bei dickeren Schichten entstehen dadurch Spannungen im Zahn, die die Verklebung zum Zahn beschädigen können oder zu kaum sichtbaren Frakturen im Zahn führen. Die Lebensdauer der Füllung und des Zahnes wird verringert. Um dies zu vermeiden, ist die Fertigung der Kunststoffmehrschichtfüllungen aus mehreren Schichten nötig. Entgegen den üblichen 3 Schichten füllen wir bis zu 8 Schichten auf, um diesen unerwünschten Effekt zu verhindern. Für eine dauerhafte Verbindung der Kunsstofffüllung zum Zahn muss eine Trockenlegung erfolgen. Die Trockenlegung im Seitenzahnbereich ist schwierig. Zudem enthält die Mundatmung Feuchtigkeit, die sich auf den Zahn legt. Wir verwenden in unserer Praxis im Rahmen der Kunststoffmehrschichtfüllung Kofferdam. Abb.5
Kofferdam ist einem Gummituch ähnlich. Die Zahnoberfläche wird mit diesem Material trocken gehalten. Darauf werden mittels Schmelzätzung und Lichthärtung verschiedene Schichten aufgetragen. Ob und wie viele Keramik-Inserts sinnvoll sind ist von der Größe und Fläche des zu ersetzenden Teils des Zahnes abhängig.
Die Haltbarkeit und die Ästetik der Füllung ist von der genauen Verarbeitung abhängig. Die in unserer Praxis angefertigte Kunststoff-Füllungen sind von einem nicht gefüllten Zahn kaum zu unterscheiden. Lassen Sie Ihre Mundsituation in unserer Praxis beurteilen und zu dieser sehr ästhetischen und quecksilberfreien Zahnversorgung beraten!
Die Herstellung einer Kunststoffmehrschichtfüllung: (an einem Modell)
1. Die Ausgangssituation: Karies im Backenzahn
2. Nach dem Ausbohren entsteht ein Loch. Die untere
Zahnwand musste auch entfernt werden.
3. Mit Hilfe einer Musterreihe wird der richtige Farbton
des Füllmaterials bestimmt.
4. An der offenen Stelle des Zahns wird ein
Metallklammer angebracht
5. Damit keine Feuchtigkeit an den Zahn gelangt wird
Kofferdamm (blaues Tuch) über den zu füllenden
Zahn gelegt. Klammer und Winkel drücken die
Metallklammer an den Zahn.
6. Zuerst wird die Wand an der Metallklammer
entlang mit dem Füllmaterial modelliert.
7. Ausgehärtet wird das Material mit Licht.
8. Die Wand steht und das Innere des Zahns wird mit
einer ersten Schicht gefüllt.
9. Diese erste Schicht wird ebenfalls mit Licht ausgehärtet.
Schritt 8 + 9 werde bis zu 8 mal wiederholt
bis der Zahn gefüllt ist. Je mehr Schichten um so
haltbarer wird die Füllung.
10. Mögliche Kanten werden abgeschliffen.
11. Die Zahnoberfläche wird geglättet und an den
oberen Zahn angepasst, so dass der Biss angenehm ist.
12. Der letzte Schritt ist die Politur
13. Das Ergebnis.
Eine gute Füllung aus mehreren Kunststoffschichten lässt sich von einem gesunden Zahn kaum unterscheiden.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für eine Amalgamfüllung. Die Differenz zu den aufwendigeren Kunststoffmehrschicht-Füllungen trägt der Patient.
Die privaten Krankenversicherungen sind in der Regel dazu bereit, die Kosten für dieser Spezialfüllungen zu übernehmen. Vorherige Abklärung ist ratsam.